Der Freistaat – Symbole und Selbstdarstellung
Flagge, Wappen und Hymne sind Zeichen eines jeden modernen Staates. Darüber hinaus besitzen sie eine ideelle Bedeutung und können identitätsstiftend wirken. Das bayerische Staatswappen symbolisiert die lange, mit den Wittelsbachern verbundene staatliche Tradition, wie dies auch in der Präambel der Verfassung zum Ausdruck gebracht wird. Außerdem verweist es auf die unterschiedlichen Landesteile in Altbayern, Franken, Schwaben und der bis 1945 zu Bayern gehörigen Pfalz.
Die Bayerische Verfassung betont die Staatlichkeit Bayerns. Sie spricht vom Freistaat und von der Staatsregierung. Die Staatlichkeit Bayerns wird an zentralen Orten wie dem Maximilianeum als Sitz des Bayerischen Landtags sichtbar. Auch über das Land hinaus repräsentieren internationale Vertretungen den Freistaat, darunter in Prag, Québec oder Brüssel.
Das Maximilianeum ist seit 1949 Sitz des Bayerischen Landtags. Die Abgeordneten tagen im Plenarsaal. Das Gebäude ist ursprünglich das Zuhause der Studien-Stiftung Maximilianeum. Es beherbergt deswegen bis heute auch Studierende der Stiftung.
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2012 schrieben die Bayerischen Einigung/Bayerische Volksstiftung und die Staatsregierung einen Wettbewerb für eine neue dritte Strophe der Bayernhymne aus. Es gewannen Muhammed Agca, Tatjana Sommerfeld und Benedikt Kreisl. Der Antrag der SPD zur Erweiterung der Hymne wurde aber im Landtag von der CSU und den Freien Wählern 2016 abgelehnt.
Bis Anfang der 1970er Jahre erhielten Jugendliche beim Erreichen der Volljährigkeit in vielen Gemeinden den Jungbürgerbrief. Er sollte sie an die neuen Rechte, aber auch die Pflichten erinnern.
Der Verfassungstag wird seit 1967 von der Bayerischen Einigung e. V. und der Bayerischen Volksstiftung veranstaltet. Er erinnert an die Verfassung und die damit einhergehende Werteordnung, das bayerische Staatsbewusstsein und das Volk als Souverän.
Die Verfassungsmedaille wird vom Präsidenten oder der Präsidentin des Bayerischen Landtags an Personen verliehen, die sich um die Bayerische Verfassung verdient gemacht haben. Hier überreichte die Landtagspräsidentin Barbara Stamm 2009 die Medaille an den Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer (1920-2016), der sich in vielfältiger Weise für die Erinnerungskultur engagierte.
In einem von der ÖDP initiierten Volksentscheid stimmten 1997 69,2 % der Bürger*innen für die Abschaffung des Senats, der Ende 1999 aufgelöst wurde. In seinem 50-jährigen Bestehen hat er in 747 Sitzungen an der Gesetzgebung in Bayern mitgewirkt. 1972 stiftete Gustav Haydn die Senatsglocke. Sie steht bis heute im Maximilianeum.
Der Bayerische Landtag erinnert an Bayerns Demokratiegeschichte. Seit 2021 wird an ausgewählten Orten ein Denkmal platziert: Der goldene Würfel auf einer Steinsäule markiert Schauplätze der Demokratiegeschichte, so zum Beispiel das Maximilianeum in München, den Spiegelsaal der Bamberger Harmonie oder die Gemeinde Ermershausen.
Die Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union ist eine Abteilung der Staatskanzlei und untersteht dem Staatsministerium für Europaangelegenheiten und Internationales. Als Vorläufer der heutigen Vertretung gilt das „Brüsseler Informationsbüro“. Es vertritt die bayerischen Interessen beim Europäischen Parlament, bei der Europäischen Kommission und beim Ausschuss der Regionen.
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